Wilhelm Pongs (1855 – 1917)

Die Familie in Zeiten des 1. Weltkrieges. Auf dem Familienfoto fehlen Wilhelm, Otto, Hugo, Alfred und Emil. Rudolf ist der Junge mit dem Matrosenanzug, daneben Elfriede und dahinter Arthur. Außerdem die Kinder Maria, Martha und Katharina.

Wilhelm Pongs starb 1917 nach dreitägiger Krankheit im Alter von 61 Jahren. Vier Söhne standen 1917 im Felde (Wilhelm, Otto, Hugo und Alfred – östlicher und westlicher Kriegschauplatz). 

1917 eine Aufnahme mit der Witwe und Kindern, u.a. Hugo.

Fürs „Vaterland“ gefallen (1914 – 1918)

„Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein. Und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen“, sagte der SPD-Politiker und Verteidigungsminister Boris Pistorius am Sonntag, den 29. Oktober 2023, in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“.

Schon während des 1. Weltkrieges hatte der Cousin von meinem Urgroßvater, der Viersener Fabrikant Otto Wilhelm Kornelius Pongs eine Kriegsanleihe in Höhe von 15.000,- Mark zum „Gedächtnis der gefallenen Söhne“ der Stadt Viersen gestiftet. Die Geldsumme für ein Denkmal war jedoch nach Kriegsende durch die Inflation vollkommen wertlos geworden. 1925 stellte Otto Pongs für den gleichen Zweck erneut 10.000,- Mark zur Verfügung. Die feierliche Enthüllung des Denkmals fand am 8. August 1926 statt. Auf der Vorderseite des Sockels stehen lediglich zwei Worte:
F Ü R S  V A T E R L A N D
Auf der Rückseite befinden sich die Jahreszahlen
1914 – 1918
Das Denkmal befindet sich im Alten Stadtgarten von Viersen.

In der Nähe von Lens befindet sich der Ring der Erinnerung. Eine der größten Gedenkstätten der Welt mit 579.606 Namen von gefallenen Soldaten des 1. Weltkrieges in Nord-Pas-de Calais (französisches Flandern und Artois). Unter den fast 580.000 verzeichneten Namen der Gedenkstätte befinden sich Theophil Kaminski aus Zdroje und Felix Scheffler aus Polnisch Brzozie.

Theophil Kaminski aus Zdroje ruht auf der Kriegsgräberstätte in Carvin, Endgrablage Block 5 Grab 491. Theophil Kaminski fiel als Ersatz-Reservist am 28. Juli 1917.

Felix Scheffler ruht auf der Kriegsgräberstätte in Laventie, Endgrablage Block 3 Grab 95. Felix Scheffler fiel am 11. April 1918.

Heinrich Calmund aus Heimersheim (Ahr) ruht auf der Kriegsgräberstätte in Vermandovillers, Endgrablage Block 4 Grab 1304. Heinrich Calmund fiel am 24. April 1918 in Hangard. Auf dem Friedhof von Heimersheim befindet sich ein Gedenkstein mit den Namen der gefallenen Soldaten aus dem Ort.

Denkmal für die gefallenen Soldaten des 1. Weltkrieges auf dem Friedhof in Heimershein (Ahr) 

Aus dem Fotoalbum von Willy Pongs

Joseph Jendrian aus Gelsenkirchen ist vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Souain überführt worden. Unter den gefallenen Soldaten im Kameradengrab befindet sich auch der Maler August Macke. Joseph Jendrian ist am 3.10.1915 bei Perthes in der Champagne gefallen. Zwischen dem 25. September und dem 6. November 1915 fand die Herbstschlacht in der Champagne statt. Die angreifenden Franzosen verloren in dieser Schlacht fast 145.000 Mann, die Deutschen etwa 72.000 Mann, davon kamen 17.500 Soldaten in Gefangenschaft. Die gescheiterte Offensive und die umsonst gebrachten schweren Verluste führten bei den Franzosen zu einer innenpolitischen Krise, u.a. wurden der Ministerpräsident und Kriegsminister ersetzt.

Boleslaus Lenski aus Gelsenkirchen, Wehrmann im Infanterie-Leibregiment 117, fiel am 13. November 1915 vormittags um 9.30 Uhr infolge eines Kopfschusses östlich der Serre. Ein Grab von Boleslaus Lenski gibt es nicht.

Eintrag in der Verlustliste 1916

Peter Piotrowski aus Zaborowo, 5. Kompanie des Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 176, starb 1916. Ein Grab von Peter Piotrowski gibt es nicht, in der Verlustliste vom 12.10.1916 sowie in der Thorner Presse vom 18.10.1916 wird der Tod gemeldet. Die Schlacht an der Somme war eine der größten Schlachten an der Westfront des Ersten Weltkrieges. Sie begann am 1. Juli 1916 im Rahmen einer britisch-französischen Großoffensive gegen die deutschen Stellungen. Sie wurde am 18. November desselben Jahres abgebrochen, ohne eine militärische Entscheidung herbeigeführt zu haben. Mit über einer Million getöteten, verwundeten und vermissten Soldaten war sie die verlustreichste Schlacht der Westfront während des Ersten Weltkriegs.

Thorner Presse vom 18. Oktober 1916

Aus dem Fotoalbum von Willy Pongs

Paul Pongs aus Rheine war Angehöriger der 7. Kompagnie des Infanterie-Regiment „Herwarth von Bittenfeld“ (1. Westfälisches) Nr. 13. Das Regiment wurde ausschließlich an der Westfront in Belgien und Frankreich eingesetzt, unter anderem bei Lüttich, Namur, St. Quentin, Reims, Lille, Verdun und Sedan. Der Einsatz in der Schlacht um Verdun 1917 war besonders verlustreich. Vermutlich fiel Paul Pongs 1917 bei den Kämpfen am Höhenzug Chemin des Dames (Damenweg). Der Höhenzug Chemin des Dames gehörte zu den stark umkämpften Regionen der Westfront (Zone rouge); auf wenigen Quadratkilometern fand eine der blutigsten Materialschlachten des gesamten Krieges statt. Ein Grab von Paul Pongs gibt es nicht. In Rheine wurde zwischen 1925 – 1927 auf dem Thieberg ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. Die Inschrift des Denkmals lautet „Unseren 780 gefallenen Kameraden – der Kriegerbund Rheine“ und erinnert an die Kämpfe in der Südsee, Gorlice, Karpathen, Tannenberg, Somme, Verdun, Kiautschou, Champagne, Marne, Balkan, Isonzo, Skagerrak, Flandern und Arras. Verzeichnet ist auch Paul Pongs.

Anzeige am 25. Januar 1925 im Rheiner Volksblatt mit der Liste der gefallenen Soldaten

Zum Gedenktag der Toten des Weltkrieges erschien am 25. Januar 1925 in der Münsterländischen Volkszeitung – Rheiner Volksblatt ein Verzeichnis der aus St. Dionysius-Pfarrgemeinde gefallen Soldaten. „Die beinahe vollendete Kriegerkapelle wartet daran an ihren Wänden in goldenen Lettern die Namen zu verewigen. Mit der Eingravierung der Namen wird in Bälde begonnen werden. Sollten noch Namen von Gefallenen oder Vermißten fehlen, bitte ich, mir dies bis nächsten Sonntag mündlich und zugleich auch am besten schriftlich gütigst mitzuteilen. Zu Ostern soll dann hoffentlich die Kapelle dauernd in Gebrauch genommen werden können und das Andenken der treuen toten Krieger für Jahrhunderte in Ehren erhalten. Fabry, Pfarrer“

Otto Pongs aus Winterwijk (Niederlande) wird seit dem 21. Oktober 1917 vermißt. Er meldete sich freiwillig zum Krieg und war Angehöriger der 12. Kompanie des Infanterie-Regiment „Hamburg“ (2. Hanseatisches) Nr. 76. Einer Karteikarte des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) ist zu entnehmen, das Otto Pongs laut Nachricht des Kommandanten in einem französischen  oder englischen Kriegslazarett aufgenommen wurde. Übrig blieb nur ein Karteiblatt des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK).

Karteikarte der Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK)

Wehrmann Anton Kaminski aus Zdroje ist seit den ersten Kriegswochen in Masuren vermißt. Die Angabe Bolleschin (Boleszyn) bei Lautenburg (Lidzbark) in der Verlustliste bezieht sich auf den Geburtsort. Anton Kaminski ist der Bruder des 1917 bei Carvin gefallenen Theophil.Eintrag in der Verlustliste von 1914

Aus dem Fotoalbum von Willy Pongs

Tief im Osten, liegt das Dorf Kremesch (Кремеш, Кремеш, Kremasz) – Wolhynien, dort starb in einem österreichischen Feldlazarett am 19. Oktober 1916 Robert Esser, Leutnant der Reserve, aus Bocholt. Ein Grab gibt es von Robert Esser nicht. Verzeichnet ist er in der Verlustliste des Infanterie-Regiment Markgraf Karl (7. Brandenburgisches) Nr. 60.

Auszug aus der Verlustliste des Kriegstagebuches des Infanterie-Regiment Markgraf Karl (7. Brandenburgisches) Nr. 60

Auszug aus dem Gefechtskalender des Kriegstagebuches des Infanterie-Regiment Markgraf Karl (7. Brandenburgisches) Nr. 60

Lageplan der Schlacht bei Kowel in Wolhynien 1916

Otto Pongs und Graf „Wölfi“ Berghe von Trips

Soldatenfriedhof Ittenbach, 21. Oktober 2023

Der „Heldentod“ meines Onkels Otto hat die deutsche Bürokratie mehrere Jahre beschäftigt. Laut Karteikarte wurde meinen Großeltern der Tod am 28.7.1950 bestätigt, vorher gab es einen intensiven Schriftverkehr zwischen der Wehrmachtauskunftstelle, dem Einwohnermeldeamt in Kiel, dem Bürgermeister von Aegidienberg, dem Pfarrer in Windhagen und meinem Großvater. Das mein Onkel im März 1945 gefallen und am Waldrand von Rederscheid begraben wurde, wußten meine Großeltern schon kurz nach Kriegsende. Tot ist tot – für die deutsche Bürokratie offensichtlich nicht.

Wolfgang Alexander Albert Eduard Maximilian Reichsgraf Berghe von Trips (1928 – 1961 Unfalltod in Monza beim Großen Preis von Italien) und letzter Nachkomme des niederrheinischen Adelsgeschlechts verbrachte die Kriegsjahre im abgeschiedenen Westerwalddorf Rederscheid in einem „Ferienhaus“ bei der Familie Manz.

Burg Hemmersbach bei Horrem, war 1751 bis zum Unfalltod der Stammsitz der Familie Berghe von Trips. Graf Berghe von Trips, Senior, war in den 1940er Jahren der Pächter des Jagdgebietes der Gemeinde Rederscheid.

Am 7. März 1945 eroberte die 9. US-Panzerdivision überraschend die Eisenbahnbrücke bei Remagen über den Rhein. Die Deutschen versuchten alles, um die strategisch wichtige Brücke zu sprengen. 10 Tage später stürzte die Brücke ein, zu diesem Zeitpunkt hatte sich die US-Army schon auf der rechten Rheinseite festgesetzt. Der Rheinübergang am 7. März 1945, hatte erhebliche psychologische Wirkung. Die US-Armee ging nun voller Optimismus in die letzten Kämpfe. Und die deutschen Soldaten wussten nun ebenso wie die Zivilbevölkerung, dass der Krieg verloren war. Nach der Eroberung der Rheinbrücke war das nächste strategische Ziel die Autobahn bei Aegidienberg um die deutschen Truppen von der Versorgung abzuschneiden. Die 9. US-Panzerdivision besetzte nach schweren Kämpfen Aegidienberg am 16. März 1945. Das hartumkämpfte Dorf Rederscheid fiel am 17. März 1945 in amerikanische Hände. Otto Pongs fiel laut Angabe der Karteikarte zwischen den 12. und 18. März bei den Kämpfen in der Gemeinde Aegidienberg, Grablage Waldrand Rederscheid.

Am Waldrand wurde Otto Pongs und weitere gefallene Soldaten u.a. von „Wölfi“ Berghe von Trips nach den Kampfhandlungen begraben. Der Graf schrieb meinen Großeltern einen Brief und informierte Sie über den Tod.

Einige Monate später waren mein Vater und sein Onkel Hugo dann in Rederscheid am Grab. Den letzten Brief hatte mein Onkel am 2. Februar 1945 aus Fanö in Dänemark geschrieben. Daher war der „Einsatz“ im Siebengebirge kurz vor Kriegsende schon eine Überraschung für die Angehörigen.

Die Reichsgräfin hatte in ihrem Schweizer Internat eine Schulfreundin aus dem Hause Pongs, daher war Ihr der Familienname und Gladbach bestens vertraut. Auf die Frage, ob mein Onkel ihre Schulfreundin kennen würde, antwortete er mit ja, das ist meine Tante. Vielleicht ging es in dieser schweren Kriegszeit einfach nur darum, sich einmal satt zu essen. Als mein Vater mit seinem Onkel 1945 bei der Familie Berghe von Trips in Rederscheid waren, hat Onkel Hugo die wahrsten Märchen über „seine“ Schwester erzählt. Mein Vater fand das ganz nur peinlich. Vielleicht wollte Onkel Hugo nur die Gunst der Stunde nutzen um sich auch einmal satt zu essen.

1889 – Familie Esser und die verheizte Heimat (2)

In der Gladbacher Volkszeitung erschien am 21. Mai 1889 ein Bericht über die Goldene Hochzeit von Cornelius und Margarethe Esser, geb. Faber.

„Gladbach, 21. Mai. Zur Feier der goldenen Hochzeit der Eheleute Cornelius Esser und Margarethe geb. Faber hatten gestern die Häuser an der Kaiserstraße, Wallstraße, Kapuzinerstraße, Mittelstraße, Marktstieg sc. Flaggenschmuck angelegt. Am Vorabende wurde dem Jubelpaare seitens des Gesangchors der „Concordia“ ein Ständchen dargebracht. Gestern Morgen fand in der Pfarrkirche ein feierliches Hochamt statt, welchem das Jubelpaar nebst Kindern und Enkeln, Freunden und Nachbarn beiwohnte. Am Altare knieend zur Erneuerung des gegenseitigen Treuegelöbnisses wurde demselben eine Handpostille als Andenken überreicht. Wie die Hinfahrt zur Kirche geschah auch die Rückfahrt in sechs von verschiedenen Herren freundlichst zur Verfügung gestellten zweispännigen Wagen, deren drei von den vielen weißgekleideten Kindern besetzt waren. Am Lokale des Herrn Franz Mocken (Marktstieg) wurde Halt gemacht und in demselben eingekehrt. Es folgte nun die Begrüßung des Jubelpaares durch das Comite, die Kinder, Enkel und Bekannten, Herr Jos. Meer theilte das Schreiben mit, gemäß welchem der König dem Jubelpaare ein Gnadengeschenk von 30 Mark gewährt hat. Mittags fand im Lokale des Herrn Mannheim ein Familien=Festessen statt, das einen guten Verlauf nahm und alle Theilnehmer befriedigte. Hierauf folgte eine Pause bis zum Abend. Um 7 Uhr begann das Bankett im großen Saale des Herrn Mannheim, welches einen sehr zahlreichen Besuch fand und dem das Jubelpaar trotz seiner 76 bezw. 78 Jahre fast bis zum Schlusse beiwohnte. Da der Jubilar seit Bestehen des Vereins „Concordia“ dessen fleißiges Mitglied gewesen ist, so wollte auch der Vorstand dieses Vereins, an der Spitze Herr Kaplan Hillmann, bei dem Feste nicht fehlen; letzterer nahm das Wort, um einige auf das Fest passende Gedanken in hübscher Rede zum Ausdruck zu bringen und mit einem Hoch auf das Jubelpaar, welchem er auch noch das diamantene Jubelfest wünschte, zu schließen. Der Gesangchor des Ver-eins erschien mit Fahne und Transparent im Saale und trug durch den Gesang mehrerer Chorlieder unter Leitung des Herrn Bolten sehr zur Hebung der Feier bei. Ein Jugendfreund des Jubilars erzählte aus der „guten alten Zeit“, auch nahm Herr Kaplan Hillmann noch einmal Gelegenheit, in seiner Eigenschaft als Präses des Arbeitervereins auf das schöne nachbarliche Verhältniß hinzuweisen, welchem dieses Fest zu verdanken sei: alle Stände seien an demselben betheiligt, obschon der Jubilar ein einfacher schlichter Handwerker sei, ein solches Fest sei daher in sozialer Hinsicht vom größten Werthe. Sein Hoch galt dem Festcomite. Die Polonaise machte das Jubelpaar rüstig voranschreitend bis zum Schlusse mit, darauf folgten weitere Tänze für die übrigen Festtheilnehmer. Die Musikkapelle des Herrn Wirth gab mehrere Konzertstücke zum Besten; Herr P. Schmitter erfreute die Festtheilnehmer durch ein Gesangsolo, so daß nach jeder Richtung für Unterhaltung und Stoff zu heiterer Stimmung gesorgt wurde. Die Jubeleheleute werden des Festtages gewiß stets freudvoll gedenken; möge ihr Lebensabend sich sorglos und angenehm gestalten, wie es einem in Ehren ergrauten Ehepaare gebührt. Wie wir hören, hat das Comite dafür Sorge getragen, daß dem bejahrten Pärchen als klingendes Andenken an seinen Ehrentag ein namhafter Geldbetrag überreicht werden kann.“

Mit einer Anzeige in der Gladbacher Volkszeitung am 25. Mai 1889 bedankten sich Cornelius Esser und Frau bei „allen Denen, welche zur Verherrlichung unserer goldenen Hochzeit beigetragen, besonders den Herren vom Fest-Komitee, Nachbaren und Freunden, sowie auch dem Gesangschore der Concordia.“

Pongs

„Die Toten sind unter den Lebenden, immerzu. Sie wohnen in den Erinnerungen, in den alten Fotos und den Briefen von damals. Sie ziehen durch die Träume. Sind gegenwärtig an den Familientischen, bei Kaffee und Kuchen, wenn von früher erzählt wird. Und sie verschwinden erst ganz, wenn auch die sterben, die sich an sie erinnern.“

Brief vom 9.1.1919 – geschrieben in Tours/Frankreich

31139 Willy Pongs Reservist

P.W.Labor.Co. 103
A.P.O. 708
Amer. E.F.

9.1.19 Meine liebe Marta!
Sende Dir bei guter Gesundheit die herzlichsten
Grüße und wünsche Dir ………….
Angehörigen ein recht fröhliches neues Jahr.
Es geht mir noch gut, was ich auch von
Euch allen hoffe, am liebsten möchte ich aber mal
wissen, wie es mit Dir ……………. ist.
Vor 8 Wochen habe ich die erste Karte
mit meiner Adresse an dich abgesandt,
……… aber bis heute noch keine Antwort
darauf, hoffentlich bekomme ich aber bald
wieder einmal Post von Dir und auch
von meiner Mutter möchte ich nochmal
ein Lebenszeichen haben. Wie ist es mit
meinen Brüdern, sind sie eigentlich noch mit
dem Leben davon gekommen oder sind sie
noch in letzter Stunde ein Opfer des Krieges
geworden, hoffentlich nicht. Nun grüße alle Lieben,
besonders meine Mutter und sei selbst noch
herzlich gegrüßt u. geküsst, von deinem Willy,
auf Wiedersehen und bleib mir treu.