„Die Toten sind unter den Lebenden, immerzu. Sie wohnen in den Erinnerungen, in den alten Fotos und den Briefen von damals. Sie ziehen durch die Träume. Sind gegenwärtig an den Familientischen, bei Kaffee und Kuchen, wenn von früher erzählt wird. Und sie verschwinden erst ganz, wenn auch die sterben, die sich an sie erinnern.“
Brief vom 9.1.1919 – geschrieben in Tours/Frankreich
31139 Willy Pongs Reservist
P.W.Labor.Co. 103
A.P.O. 708
Amer. E.F.
9.1.19 Meine liebe Marta!
Sende Dir bei guter Gesundheit die herzlichsten
Grüße und wünsche Dir ………….
Angehörigen ein recht fröhliches neues Jahr.
Es geht mir noch gut, was ich auch von
Euch allen hoffe, am liebsten möchte ich aber mal
wissen, wie es mit Dir ……………. ist.
Vor 8 Wochen habe ich die erste Karte
mit meiner Adresse an dich abgesandt,
……… aber bis heute noch keine Antwort
darauf, hoffentlich bekomme ich aber bald
wieder einmal Post von Dir und auch
von meiner Mutter möchte ich nochmal
ein Lebenszeichen haben. Wie ist es mit
meinen Brüdern, sind sie eigentlich noch mit
dem Leben davon gekommen oder sind sie
noch in letzter Stunde ein Opfer des Krieges
geworden, hoffentlich nicht. Nun grüße alle Lieben,
besonders meine Mutter und sei selbst noch
herzlich gegrüßt u. geküsst, von deinem Willy,
auf Wiedersehen und bleib mir treu.