Oma I (Martha) und Oma II (Gertrud)
Schlagwort: Karlstedt
Friedrich August Karlstedt (1852 – 1931)
Um deiner heiligen Wunden willen, o Jesus erbarme dich der armen Seelen. „Mein Jesus Barmherzigkeit!“
JESUS! MARIA! JOSEF!
„Ihr habt jetzt Trauer, aber ich werde euch wiedersehen und Euer Herz wird sich freuen“. Joh. 16, 22
Zum frommen Andenken an den wohlachtbaren Herrn
Friedrich Karlstedt
Schneidermeister
welcher zu M.Gladbach-Waldhausen am 24. Januar 1931 morgens 1¼ Uhr im Alter von 79 Jahren nach schweren Herzleiden sanft und gottergeben, öfters gestärkt mit den Tröstungen der kath. Kirche, im Herrn entschlafen ist. Der liebe Verstorbene war geboren zu Niederspier in Thüringen. Schon im zarten Kindesalter verwaist, gründete er frühzeitig eine Familie und vermählte sich am 11. November 1873 mit Gertrud Esser zu einer glücklichen Ehe welche von Gott mit 11 Kindern gesegnet wurde, wovon 4 dem Vater in die Ewigkeit vorangingen. Seiner Gattin war er ein treuer Gefährte, seinen Kindern ein strenger, doch gerechter herzensguter Vater. In Erfüllung der religiösen Pflichten ging er stets mit gutem Beispiel voran. Sein schweres Herzleiden ertrug er mit grosser Geduld und fand Trost und Kraft in den Gnadenquellen der hl. Kirche und in dem Empfang der hl. Sakramente. Leutselig und bescheiden war sein Umgang mit den Mitmenschen. So bleibt ihm bei allem die ihn kannten ein stetes Andenken bewahrt. An seinem Grabe trauern die hochbetagte Gattin, 7 Kinder, 3 Schwiegersöhne, 2 Schwiegertöchter, 20 Enkel, 1 Urenkel und die übrigen Anverwandten. Wenn sie auch hoffen, daß er in Gott einen gnädigen Richter gefunden, so bitten sie doch um das fürbittende Gebet am Altare.
Maria Gertrud Hubertine Karlstedt, geb. Esser (1847 – 1938)
Gütige Mutter, bitte für die armen Seelen. Betrübte Mutter, tröste sie!
JESUS! MARIA! JOSEF!
“Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen.“
Zum frommen Andenken an die in Gott ruhende Frau
Witwe Friedrich Karlstedt
Gertrud, geb. Esser
Welche am 6. März 1938, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten sanft im Herrn entschlafen ist. Die liebe Verstorbene war geboren am 28. August 1847 und vermählte sich am 11. November 1873 mit Friedrich Karlstedt zu einer glücklichen Ehe, die von Gott mit 11 Kindern gesegnet wurde. Ihr Gatte und 4 Kinder gingen der Mutter in die Ewigkeit voran. Pflichterfüllung war ihre Lebensaufgabe, die auch wir nachfolgen wollen. An ihrem Grabe trauern 7 Kindern und die übrigen Anverwandten. Sie empfehlen ihre Seele, dem Opfer der Priester am Altare, auf daß sie bald ruhen möge in Gottes ewigen Frieden.
Margaretha Esser, geb. Faber (1811 – 1896)
Jesus ! Maria ! Joseph! Vitus !
„Ein hohes Alter ist eine Ehrenkrone; auf dem Wege der Gerechtigkeit wird es gefunden.“ (Buch der Weisheit)
Zum frommen Andenken an die achtbare Ehefrau
Witwe Cornelius Esser,
Margaretha, geb. Faber,
welche zu M.Gladbach am 1. Juli 1896, Abends ½10 Uhr, nach kurzem Leiden infolge Altersschwäche sanft und gottergeben zu einem besseren Leben entschlafen ist, nachdem Sie sich auf diesen wichtigen Augenbliick durch den mehrmutigen Empfang der kirchlichen Gnadenmittel vorbereitet und gestärkt hatte. Die Verstorbene war geboren zu Erberich, Kreis Jülich, am 3. März 1811, es war ihr also das seltene Alter von beinahe vollendeten 86 Lebensjahren verliehen. Im Jahre 1838 vermählte Sie sich zu einer recht glücklichen Ehe mit Cornelius Esser, der ihr schon am 24. August 1893 im Tode vorangegangen ist. Von den ihnen von Gott geschenkten 10 Kinder sind 6 den Eltern in die Ewigkeit vorangegangen, während die überlebenden 4 jetzt tieftrauernd dem Sarge der lieben Verstorbenen folgen in der tröstlichen Hoffnung, daß ihr, die stets die Gerechtigkeit auf Erden geliebt, nun auch dort oben die Ehrenkrone in einem gnädigen Gerichte am Throne Gottes zu Teil werde. Darum lasset uns beim Opfer der heiligen Messe mit dem Priester andächtig beten, damit ihr dieses hohe Glück bald zu Teil werde und ihre Seele finden möge die ewige Ruhe
Ablaß-Gebet.
Siehe, o mein guter und süßester Jesus! Vor Deinem Angedichte werfe ich mich auf die Knie nieder und bitte und beschwöre Dich mit der heißesten Inbrust meines Herzens, durchdringe meine Seele mit lebhaften Gefühlen des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe und mit einer wahren Reue über meine Sünden; und verleihe mir einen unerschütterlich festen Willen, mich zu bessern, indem ich mit tiefer Rührung und im Schmerze meiner Seele Deine heiligen fünf Wunden betrachte und dabei beherzige, was vor Dir, o mein Jesus, der heilige Prophet David geweissagt hat: „Sie haben meine Hände und Füße durchbohrt, Sie haben alle meine Gebeine gezählt.“ Ps. 12.
(Vollkommener Ablaß, auch den armen Seelen im Fegfeuer zuwendbar. Dekret Pius IX. vom 31. Juli 1859)
Süßes Herz Jesu, sei meine Rettung ! (Jedesmal 300 Tage Ablaß)
Familie Esser und die verheizte Heimat (1)
Mein Ur-Urgroßvater Cornelius Esser (1813 – 1883) wurde in Erberich geboren, die Familie hatte mindestens sechs Kinder die in Erberich, Pattern und Lohn geboren sind.
Sicher hat die Familie Esser auch schon vorher in Erberich und Umgebung gewohnt. Pattern soll aus dem römischen Gutshof Paternius entstanden sein und wurde erstmals 893 urkundlich erwähnt. 1166 wird ein Simon von Pattern mit seinen Söhnen als Besitzer eines Guts bei Euskirchen vom Erzbischof von Köln erwähnt. Da der Ortsname Erberich auf „-ich“ endet, ist er womöglich keltischen Ursprungs. Der lateinische Name ist „Arboriacum“, der keltische wahrscheinlich „Arboriako(n)“, lateinisch „arbor“ (= Baum). Der Name „Erberich“ lässt sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen.
1981 begann die Abbaggerung von Erberich und Pattern durch Rheinbraun. An das Dorf Erberich erinnert heute ein Gedenkstein mit einer Bank.
Es gibt hierzulande keinen größeren Eingriff in die Natur und Landschaft, in das Grundwasser und in die sozialen Strukturen als den Braunkohlentagebau. Für die Braunkohle werden ganze Landstriche großflächig verwüstet und tausende Menschen vertrieben. Braunkohle ist zudem der klimaschädlichste aller Energieträger. Eine der ältesten Kulturlandschaften Deutschlands wird einfach sinnlos zu Strom verheizt.
Bis 1937 hieß es im „Allgemeinen Berggesetz“, dass ein Grundeigentümer „niemals“ gezwungen werden kann, „mit Wohn-, Wirtschafts- oder Fabrikgebäuden bebauten Grund“ abzutreten. Unter der Nazi-Herrschaft fiel dieses Verbot und dieses Bergrecht gilt weiter in der Bundesrepublik. Im Dezember 2013 bestätigte das Bundesverfassungsgericht, das „Gemeinwohl“ steht in Sachen Braunkohletagebau höher als das eines Hausbesitzers. Das „Recht auf Heimat“ steht nicht im Grundgesetz.
Ein Teil der Familie Pongs lebte früher in Otzenrath. Otzenrath ist heute eine Mondlandschaft. 2001 hat die rot-grüne Landesregierung unter Wolfgang Clement Garzweiler II genehmigt. Die Grünen stimmten den ökologischen Irrsinn aus Landschaftsfraß und Kohleverstromung 2001 zu. Bärbel Höhn war damals die Ministerin für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in NRW.
Familie Karlstedt
Familie Karlstedt aus Mönchengladbach, aber wer ist wer? Die Dame in der weißen Bluse ist meine Großmutter Martha, geboren 1880. Auch Urgroßvater und Urgroßmutter sind leicht zu erkennen. Die Kinder sind von links nach rechts, Kathrinchen (1), Fritz (2), Martha (3), Lieschen (4), Anton (5), Thekla (6) und Karoline (7).
Mit Karlstedt habe ich mich nie intensiv beschäftigt, aber das würde sich sicher lohnen. Denn der Überlieferung nach, soll der Name Karlstedt in Verbindung mit dem Bilderstürmer Andreas Rudolf Bodenstein (1486 – 1541), genannt Karlstadt, stehen. Andreas Bodenstein ist in Karlstadt (Unterfranken) geboren und war 1512 der Doktorvater von Martin Luther. Nur war Dr. Karlstadt etwas radikaler als Luther. Mit seinen Forderungen nach Abschaffung der Kindstaufe, einem totalen Bilderverbot und der These, dass das Abendmahl rein symbolisch sei, ging Karlstadt selbst Luther zu weit. Erst recht, als es in Folge der radikalen Predigten von Karlstadt ab 1520 zu einem Bildersturm kam, bei dem zahlreiche Bilder und Statuen zerstört wurden.
Friedrich August Karlstedt (1853 – 1931) aus Niederspier (Thüringen) heiratete 1873 Maria Gertrud Hubertine Esser (1847) aus Mönchengladbach
Die Familie Karlstedt hatte 11 Kinder, hier die unvollständige Liste:
Cornelius Alexander Theodor – (1874 – 1875)
Margaretha Hubertine – (1876 – 1961)
(3) – Martha Maria Carolina – (1880 – 1966)
(6) – Maria Thekla – (1881 – 1963)
Maria Agnes – (1884 – 1884)
(7) – Catharina Cornelia Caroline – (1886 – 1976)
(2) – Friedrich Leonhard (Fritz) – ( 1887 – ???)
Maria Agnes Gertrud – (1889 – 1890)
(5) – Maria Antonius Augustinius (Anton) – (1890 – 1846)
Der Taufschein meiner Großmutter: „Carlstedt Maria Martha Carolina wurde geboren zu Grevenbroich am 1. Juni 1880 und am 6. Juni 1880 in der katholischen Pfarrkirche Peter und Paul getauft. Eltern: Carlstedt Friedrich August und Esser Maria Gertrud Hubertine. Paten Peter Keusen und Martha Peens.
Obige Maria Martha Carolina hat die Ehe geschlossen mit Friedrich Wilhelm Pongs in der Hauptpfarrkirche zu M.-Gladbach vor dem Kaplan Zilkes und den Zeugen Emil Pongs und Hermann Hermges am 29. August 1917.“
Das eine 62-jährige Frau 1942 einen Taufschein benötigt ist ungewöhnlich und steht vermutlich mit einem anderen „Erlebnis“ im Zusammenhang. Auf dieses „Erlebnis“ aus dem Jahr 1942 bezieht sich auch der „Persilschein“ von meinem Vater, ausgestellt vom Pfarrer in Pleß (Bayern) am 21.5.1945.