
Willy Pongs als Soldat, zwischen 1907 und 1909 als Schneider in der Handwerkerabteilung beim Bekleidungsamt des VIII.Armee-Korps in Koblenz

Willy Pongs mit Bügeleisen am Arbeitsplatz





Willy Pongs, der Soldat mit der Gitarre


Willy Pongs als Soldat, zwischen 1907 und 1909 als Schneider in der Handwerkerabteilung beim Bekleidungsamt des VIII.Armee-Korps in Koblenz

Willy Pongs mit Bügeleisen am Arbeitsplatz





Willy Pongs, der Soldat mit der Gitarre

Weitere Bilder aus Großmutters alten Fotoalbum!












Die kleine Martha einige Jahre später, ca. 1964, mit ihrer Tante und Onkel (meinen Großeltern) im Garten.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war es sehr verbreitet, kleine auf Karton aufgezogene Fotografien als fotografische Visitenkarten („carte-de-visite“) im Freundes- und Bekanntenkreis zu verteilen. Dies geschah nicht zuletzt auch, um bei der/dem Angebeteten auf sich aufmerksam zu machen oder sich in Erinnerung zu rufen. Auf den Rückseiten befanden sich meistens kunstvoll gestaltete Firmenwerbungen der jeweiligen Fotografen. Hier einige Bilder aus dem Fotoalbum meiner Großmutter.











Die beiden Bilder müssen ziemlich alt sein, mein Urgroßvater starb 1917 und fehlt auf der zweiten Aufnahme. Friedchen ist 1903 geboren und Rudolf im zeitgemäßen Matrosenanzug ist 1906 geboren. Otto und mein Großvater fehlen auf den beiden Bildern, vielleicht waren sie als Soldaten schon im Krieg.


Auch das Foto meiner Großmutter mit ihrer Familie wird locker über 100 Jahre alt sein.

Mein Großvater ganz links, auf der Hochzeit seiner Schwester und rechts die Urgroßeltern

Meine Ur-Urgroßeltern aus Boppard mit ihren Kindern, ca. 1912







Nach Gottes, hl. Willen entschlief
heute früh 1¼ Uhr, nach schwerem,
aber geduldig ertragenem Herzleiden;
mein lieber Mann, unser guter
Vater, Schwiegervater, Großvater;
Urgroßvater, Schwager, Onkel und
Großonkel, der wohlachtbare Herr
Friedrich August Karlstedt
Schneidermeister
Vorher gestärkt, mit den Tröstungen
der hl. kath. Kirche, sanft und gott-
ergeben im Alter von 79 Jahren.
Um ein Gebet für den lieben Ver-
storbenen bitten:
Die trauerden Hinterbliebenen.
M.Gladbach-Waldhausen, Venn,
Essen, Bocholt, Viersen, Heerlen
(Holland), Starsdale (U.S.A.),
den 24. Januar 1931
Die Ueberführung der Leiche erfolgt
Dienstag morgen 8¼ Uhr vom
Trauerhause, Roermonderstraße 138;
zur Rektoratskirche Waldhausen, da-
selbst ½9 Uhr feierliches Seelenamt,
hieran anschließend die Beerdigung
auf dem Friedhofe in Venn.
Sollte jemand aus Versehen keine
besondere Einladung erhalten haben;
so wolle man diese Anzeige als solche
betrachten.

Als Etappenschweine wurden von den Frontsoldaten Soldaten bezeichnet, die in der Etappe – im Hinterland der Front – beschäftigt waren. Dort waren sie nicht den Gefahren der Front ausgesetzt und lebten oft „wie die Maden im Speck“. Während des Ersten Weltkriegs kursierte unter den Frontsoldaten folgendes Gedicht:
Die Etappenschweine.
Wer läuft gekleidet und gebügelt umher,
wem fällt das Grüßen entsetzlich schwer,
wer schluckt unzähliges Kommandogeld,
wer ist in Gesprächen und Briefen ein Held,
wer stiehlt uns die besten Weine,
das sind die Etappenschweine.
Wer hat weder Mist noch Grütze im Kopf
und trägt doch das schwarz-weiße Band im Knopf,
wer trippel den deutschen Frauen zur Schmach,
geputzten verseuchten Französinnen nach,
und wer schläft selten alleine?
Das sind die Etappenschweine.
Wer packt beim geringsten Schießen den Koffer
und zittert vor Durchbruchsversuchen von Joffre
wer schneidet die dümmsten Latrinengerüchte
und macht uns die freudige Stimmung zunichte
durch Schwarzseherei und Gegreine
das sind die Etappenschweine.
Und doch ihr Wichte und Milchgesichter,
ihr aufgeblasenes schlappes Gelichter,
wir möchten für euer erbärmliches Leben,
nicht eine der stolzen Erinnerungen geben,
uns binden Liebe und Treue,
ihr bleibt die Etappensäue.
Das Frontschwein

Otto Pongs war während des II. Weltkrieges ein „Etappenschwein“ auf der Insel Fanö in Dänemark. Am 3.2.1945, vier Wochen vor seinem Tod, schrieb er meinem Großvater den letzten Brief:
Lieber Vater!
Deinen Brief habe ich gestern erhalten. Warum machst Du Dir eigentlich Sorgen wenn ich Offizier werden will. Du mußt mich doch langsam kennen und wissen das ich es bisher immer noch richtig gemacht habe. Ich bin doch viel zu gerieben als das ich jemals eine Dummheit machen würde.
Leider kann ich Dir auch zu Deiner Beruhigung mitteilen, daß aus der Mühe vorläufig auch nichts werden wird. Der „Alte“ läßt mich nämlich nicht weg.
Ich werde also vorläufig noch Etappenschwein bleiben. Lieber Vater! Ich mache mir solche Sorgen um unseren Hugo. Wann hast Du zuletzt etwas von ihm gehört. Schreibe mir doch bitte mal etwas genaues..
Ich muß jetzt schließen. Zur Zeit bin ich Zugführer und habe deswegen wie Du Dir wohl denken kannst wenig Zeit. Viele Grüße Dein Otto

