Alte Holzhäuser in Jeleń

In Jeleń gibt es etwa ein dutzend Häuser die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einer Holzbauweise errichtet wurden. Rund um Jeleń, gibt es große Wälder und so war der Baustoff Holz schnell verfügbar. Es wurden meist sehr einfache Häuser, sogenannte Kathen, ohne große Verzierungen gebaut. Die Kathen hatten früher winzige Fenster, sie waren im Inneren auch ziemlich dunkel. Einen Fußboden aus Holz gab es in den Kathen nicht, dafür wurde der festgestampfte Boden mit Strohmatten ausgelegt. In der Raummitte befand sich die Kochstelle. Das Dach war mit Stroh gedeckt.

Die Bewohner der Kathen sind Käthner (Mieter, Pächter) oder Eigenkäthner (Eigentümer). Die Familie Jendrian besaß in Jeleń keine eigene Kathe, sie waren Pächter einer Kathe.

Zur Kathe gehörte in der Regel kein Scheunen- oder Stallgebäude. Kathen sind meist einstöckig, der Giebelraum wurde als Stroh- und Nahrungsmittellager genutzt. Die Kathe besaß ein wenig Gartenland, das der Eigenversorgung diente. Da der Ertrag des Gartens häufig nicht für den Lebensunterhalt ausreichte, verrichteten die Käthner zusätzliche handwerkliche Arbeiten oder arbeiteten als Tagelöhner auf den Gutshöfen.

Ein Käthner (Mieter, Pächter) musste als Gegenleistung für die Überlassung einer Kathe und eines Grundstücks für die eigene Bewirtschaftung an den Grundherrn nicht nur Zinsen in bar sowie Naturalien (z.B. Hühner, Getreide) leisten, sondern auch „Hand- und Spanndienste“ leisten, d.h. bei der Ernte helfen.