„Wer nichts wird, wird Wirt“

„Wer nichts wird, wird Wirt. Wer gar nichts wird, wird Gast und fällt dem Wirt zur Last. Und wem beides nicht gelungen, der macht in Versicherungen.“

„Mit Anton Pungs (1766 – 1839) beginnt ein Familienzweig, der weit über Rheydt hinaus noch heute bekannt ist. Es sind die „Batze-Pongs“. Die Wirtschaft Batze-Pongs am „Kaschteieboom“ (Kastanienbaum) kennt in Rheydt jedermann. Batze-Alt ist berühmt bei allen Kennern des edlen Maß. Die Batzemöhn war eine stadtbekannte Persönlichkeit. Über der Tür des Hauses prangt kein prächtiges Wirtshausschild, sondern auf schmalen, schwarzem Brett steht dort schlicht und einfach: „Brauerei und Wirtschaft von H. Pungs“. Der Wirt, „Batze-Hein“ genannt, – ein Original, wie es im Buche steht – starb 1914. Heute führt sein Sohn Heinrich die von allen Volksschichten gern besuchte Schenke weiter.

Wie kommt diese Familie zu dem Namen „Batze“? Wie das Stammblatt der Generation VII g zeigt, hatte Anton Pungs die Maria Magdalena Batz geheiratet. Er hatte damit in das Schwiegerelterliche Anwesen hineingeheiratet, da seine Frau das einzige Kind seiner Eltern war. Anton wird schon vor seiner Eheschließung als Geselle, und zwar als Faßbinder, dort gearbeitet haben. Das Faßbinderhandwerk war ja in der Odenkirchener Familie fast erblich. Schon Antons Vater erscheint als solcher. Auch mehrere seiner Verwandten hatten sich diesem Gewerbe zugewandt. Durch seine Heirat hat Anton den Familiennamen seiner Frau als Beinamen erhalten. So pflanzte sich der Name Batze-Pongs auf seine Nachkommen bis heute fort. Der Vater seiner Frau, Johann Philipp Batz war Brauer, lutherischer Konfession, und stammte aus Düsseldorf. Gegen 1770 kam er nach Rheydt und heiratete hier 1772 die Witwe Margarethe Pieper. Vielleicht hat er das Geheimnis der Mischung, Altbier zu brauen, mit nach Rheydt gebracht. Er muß ein tüchtiger Mensch gewesen sein; den 1798 wurde er Adjunkt des Municipalagenten Lenßen zu Rheydt auf Grund der von den Franzosen eingeführten republikanischen Verwaltungsverordnung. Das Büro der Gemeindeverwaltung befand sich im Hause des Joh. Phil. Batz. Am 1. November 1800 schieden Batz und Lenßen aus der Gemeindeverwaltung aus und machten dem Maire Moras Platz. Batz wurde aber Mitglied des Municipalrates der Mairie Rheydt. Er starb am 1. September 1812 im Alter von 65 Jahren und hinterließ Maria Magdalena, die Frau von Anton Pungs, als einziges Kind. Seine Tochter starb wenige Jahre nach ihm, am 9. Dezember 1819, 47 Jahre alt. Die Witwe Batz, Margarethe Pieper, überlebte ihre Tochter noch 7 Jahre und starb im Alter von 87 Jahren am 24. April 1826, die erste „Batze-Möhn“. Sie hatte 1764 in erster Ehe den „Acker- und Handelsmann“ Johann Büschges geheiratet. Bei ihrer zweiten Eheschließung hatte sie nur noch eine Tochter, Maria Gertrud Büschges, die 1795 Peter Adam Wienands aus Gladbach heiratete. Damit erklärt es sich auch, das beide, P.A.Wienands und seine Frau als Zeugen bei Beurkundungen in der Familie ihrer Halbschwester auftreten. Die junge, nicht unvermögende Witwe Marg. Pieper fand Gefallen an dem jungen Brauer Joh. Phil. Batz, der wohl auch die günstige Lage des der Margarethe gehörenden Hauses für eine Wirtschaft erkannte. Lag es doch mitten im Ort und in unmittelbarer Nähe der Kirche! Nach mancherlei Widerständen – ein Kind war vorher schon geboren – fanden am 8.2.1772 Eheschließung und Taufe zugleich statt. Philipp Batz machte das Besitztum erst zur Brauerei und Wirtschaft. Auf die Nachkommen seiner Tochter hat sich mit der Wirtschaft auch sein Familienname Batz, in der mundartlichen Form Batze, vererbt. Das sich der Name Batze-Pongs so festgesetzt hat, findet wohl auch seine Erklärung darin, daß es in Rheydt sehr viele Familien Pongs-Pungs gab. Man fand in dem Namen Batze ein bequemes Unterscheidungsmittel.“

Aus „Beiträge zur Geschichte des Geschlechts Pongs (Pungs)“ von Wilhelm Niepoth, Viersen 1934

Zumindest steht noch ein Kastanienbaum am Rheydter Marktplatz !

Der größte Rheydter Verbrecher Joseph Goebbels und seine braunen Gesellen trafen sich bei Batze-Hein zum regelmäßigen Bierkonsum. Deshalb gibt es dieses Rheydter Traditionslokal auch nicht mehr und Rheydt sieht Dank dieser Strategen heute vollkommen anders aus.  Auch der Name „Batze-Pongs“ ist in Rheydt vollkommen in Vergessenheit geraten. 

Mein Verwandschaftsgrad zu Batze-Hein beträgt 0,0 %. Ich bin der Urenkel eines Cousin 5. Grades des Bierbrauers und Wirtes Heinrich Pongs.