Otto Pongs (1921 – 1945)

Otto Pongs, gefallen Anfang März 1945 in Rederscheid bei Bonn, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Königswinter-Ittenbach. Endgrablage: Block M Reihe 6 Grab 107

Ein letztes Lebenszeichen von Onkel Otto im Dezember 1944:

Meiner lieben Mutter zum Andenken.
Otto
Dänemark, Dezember 1944

Der letzte Brief, geschrieben am 9. Mai 1944, von Else an ihren Bruder Otto. Fünf Tage später ist Else an Lungentuberkulose verstorben.
Den Brief hat Otto nicht mehr erhalten, der Brief wurde an den Absender zurückgeschickt.

M.Gladbach, 9. Mai 1944

Lieber Otto!
Vor einigen Tagen bekamen wir von Dir eine Karte in der Du Dich beklagst, daß wir Dir über 14 Tage nicht geschrieben hätten. Das stimmt, ich hatte nämlich schon lange damit gerechnet, daß ihr ausgerückt wärt, denn Deine letzte Karte war von Ostern. Wie ist es denn? Wo steckst Du jetzt endgültig? Du kannst Dir gar nicht vorstellen, was wir in Unruhe um Dich sind.
Außerdem muß ich Dir mitteilen, daß ich immer noch sehr sehr krank bin. Ich liege immer noch im Bett und bin so mager geworden. Du kennst mich nicht mehr wieder. Deshalb kann ich Dir auch nicht so oft schreiben. Dafür mußt Du Verständnis haben. Aber Du kannst trotzdem viel und oft schreiben, denn Du kannst Dir denken, wie wir auf Deine Post warten. Hugo ist in Detmold auf der Fliegerschule. Vater und Friedchen haben ihn dort Sonntag vor 8 Tagen besucht. Er hat es sehr gut.
Sonst gibt es nichts Neues, laß bitte bald etwas von Dir hören.
Sei herzlich gegrüßt von Mutter, Vater und Else

Otto, 1935